„Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.“
(Sacharja 9, 9)
Noch haften sie uns an – die geschichtlichen wie kirchlichen Gedenktage im zu Ende gehenden Kirchenjahr. Noch klarer als sonst, tritt uns vor Augen, dass sich jedes Leben im Angesicht Gottes ereignet; dass es ein Ziel der Menschheit und ihrer Geschichte und damit jedes einzelnen gibt; dass es einmal am Glauben bemessen wird, was jedes Geschick geleitet hat; dass alles Zeitliche nur eine vorläufige, keine ewige Geltung hat…
Ganz schnell den Schalter umlegen, können wohl die wenigsten – von jetzt auf gleich zum Advent kommen. So aber passt es: weil ER mitten in unser Leben kommt – mit seiner Hilfe, seiner Gerechtigkeit. Mitten in den geschäftigen, manchmal trostlosen, manchmal angstvollen Alltag kommt ER. Er will teilnehmen, teilhaben; unerwartet, sogar ungebeten. Ist er immer willkommen? Sind Türen unseres Herzens hoch und seine Tore weit, wenn er dann hindurchgehen will? Und dennoch kommt ER, mitten in unser Leben, mitten in unsere nervöse Welt. Nicht als Erfüllung unserer jeweiligen Wünsche kommt ER, sondern mit seiner Hilfe und seiner Gerechtigkeit.
Das müssen wir wissen, wenn wir im Advent auf IHN warten und uns nach IHM sehnen und erkennen wollen. Er kommt in jedem Fall auf seine Weise… Als eine Frage kann er kommen, eine Bitte anderer Menschen. Als eine Gewissheit, dass man geliebt ist oder gebraucht wird. Ganz gleich, wie ER uns begegnet mitten in unserm Leben, immer bringt ER Heil, auch wenn man das nicht immer sehen will oder kann….
Gerade im Schein der Adventskerzen wird uns diese Heilsansage neu befestigen und uns zum Christfest als wirkliches Christus-Fest geleiten mit seiner einzigartigen Friedensbotschaft: Gott überlässt uns nicht uns selbst, sondern schickt seinen Sohn in diese Welt. Mögen wir alle in dieser Advents- und Weihnachtszeit seine Nähe spüren, das wünscht Ihnen – auch im Namen aller Mitarbeiter/Innen …
Ihr Pfarrer Albrecht Kunz